Ein Spiel der Superlative

SKG Bickenbach 1b – VfR Eberstadt 5:4 (2:2)

Man man man, was war denn hier schon wieder los?! Mit 18 Punkten aus 8 Spielen startete die 1b so gut wie noch nie in der Vereinsgeschichte in eine Saison – und auch das neunte Spiel nahm jeglicher Superlative den Atem.

Aber zuerst die Aufstellung! Es spielten: Satorius – Trunk, Koperly, Nowak, Wiemer – Dasco, Nestler, Zeidler, Bitsch – Meyer, Kopp.

2 Minuten im Spiel fiel direkt das erste Tor: Torwart Satorius schien neben dem Pfosten zu stehen, wollte den aufs Tor kommenden Ball durchlassen, verschätzte sich und zack stand es 0:1. Bittere Pille, aber Mund abputzen war angesagt. Die Mannschaft war euphorisch genug, um den Torhüter zu aufzumuntern und direkt auf Angriff zu stellen. Die nächste Großchance konnte dann schon direkt umgesetzt werden: Kopp traf in der 8. Minute, nach einem Querpass von Bitsch und ein wenig „Rumwurstlerei“, zum Ausgleich.Schon früh mutete das Spiel Großes an: Ein reger Wechsel an Offensiv-Aktionen auf beiden Seiten brachte Geschwindigkeit ins Spiel, allerdings noch keinen Hoch-Karäter. Aber ehe man sich versah, sprang der 1b ein Ball durch den eigenen Verteidigungs-Wall und ein darauffolgendes Missverständnis zwischen Koperly und Satorius brachte einen Gegenspieler zu Fall. – Die Konsequenz: Elfmeter für den VfR, welcher nahezu perfekt im Winkel untergebracht wurde – 1:2 (27min). Auch dieses Mal konnte man wieder zurückschlagen, ebenfalls durch einen Abwehrfehler: Meyer antizipiert einen Pass des Innenverteidigers und steht somit alleine vorm Torhüter. Den leicht springenden Ball veredelte er mit etwas Effet und hob ihn somit über den herauskommenden Keeper der Eberstädter zum wiederkehrenden Ausgleich.
Mit diesem, bis dahin verdienten, Ergebnis ging es dann in die Halbzeitpause.

Die zweite Hälfte ging dann genauso brisant weiter wie die erste. Schon nach 3 Minuten traf Kopp unnachahmlich mit dem schwachen Linken aus rund 20 Meter die Bude. Der Ball schlug halbhoch links in der Kiste ein – ein Prachtexemplar an Torerfolg für alle, die zwei linke Füße besitzen.Die Führung jetzt zu halten, wenn nicht sogar auszubauen, war dann das Ziel. Aus dem Mittelfeld heraus wurde alles dafür eingeleitet. Viele Zweikampf gewinne durch Nestler und Zeidler sorgten für gute Konter Möglichkeiten. Letzterer muss zusätzlich lobend erwähnt werden: Bei fast jedem Kopfballduell nach Abstößen oder Abschlägen bekam Zeidler seinen Hirnkasten an die Pille, wodurch man extrem viele Bälle um den Anstoßkreis gewann.

Nichts desto trotz kam es wie es kommen musste: Die Eberstädter bringen den Ball von der Grundlinie in den Strafraum, wo niemand der 1b den Ball klären konnte. Irgendwie landete der Ball im Netz – der erneute Ausgleich!Aber auch ein weiteres Mal ließ sich die Zwote einfach nicht niederringen. Nach jedem Gegentor konnte man mindestens innerhalb von 7 min die Gegenantwort setzen. Diesmal sogar noch schneller: Bei ersten richtigen Angriff war es dann Trunk, der heute viel auf den Außen unterwegs war. Er brachte einen Zuckerpass durch zwei gegnerische Spieler hindurch in den freien Raum, welchen Bitsch mit ungeahnter Schnelligkeit erlaufen und den Ball damit in den 16er befördern konnte und dort sogar halbgar abschloss. Den willenlos umherfliegenden Ball brachte dann ein Gegenspieler unaufhaltbar aufs eigene Tor, was die erneute Führung bringen sollte. Ein Déjà-vu für Bitsch, der wie letzte Woche das Runde schon wieder nicht ordentlich auf den Kasten bekam, aber wie das Wörterbuch für Legastheniker gaben die Gegner dankenswerter Weise Hilfestellung, damit es dann doch noch zum Torerfolg kommen konnte.

Kurz darauf folgten weitere Angriffsversuche. Kopp, der heute scheinbar überall auf dem Feld zu sichten war, tankte sich auf der rechten Seite durch und brachte eine schöne Flanke auf den langen Pfosten. Dort stand Fußballgott und Teilzeit-Virtuose Alexander Meyer bereit. Wobei andere sich vielleicht ein weiteres Kreuzband gerissen hätten, nahm Meyer die Hacke und beförderte den Ball „zlatanaesk“ in die Maschen. Ein absoluter Augenschmaus!So, genug Marmelade um die Mäuler der Spieler geschmiert. Nun folgte mal wieder ein Verteidigungs-Spaß sondergleichen. Wie in der Woche zuvor gegen Nieder-Ramstadt fing man unnötig an zu wackeln. Die Eberstädter gewannen wieder Oberwasser und kamen unangenehm häufig vors Tor des „Hobby-Walter Röhrls“, Björn Satorius. Trotz des Gegenwinds konnte man es aber zum Glück verhindern, dass den Gegnern eine Großchance gelang. Besser noch: Der kurz vorher eingewechselte Rocco Dasco Sr. Stand plötzlich alleine vorm gegnerischen Torhüter. Entgegen der Annahmen der Auswechselbank, entschied der Schiedsrichter auf Abseits, was die Vorentscheidung ins Wasser fallen ließ.

Der Gegenangriff brachte dann weitere Brisanz: Wieder mal „flutschte“ ein Ball auf Grund von Unabgestimmtheiten in den Zwischenraum der letzten Reihe und dem Tor. Ein missglückter Kopfball eines Verteidigers der 1b, der hier nicht namentlich erwähnt werden möchte, nennen wir ihn aus sicherheitstechnischen Gründen einfach Schmowak, brachte den Ball zum Gegner, der 5 Minuten vor Schluss nochmal auf 5:4 ran kam und dann weiter Druck verübte.Kurz darauf gelang es wieder, dass der VfR vor dem Tor stand und Rubolino sogar einnetzen konnte. Aber wie in der Aktion auf Seiten der SKG entschied der Schiedsrichter auf Abseits. Von der Seite aus nur schwer zu erkennen. Das darauffolgende Wortgefecht der Eberstädter Spieler mit dem Schiedsrichter endete in einem Festival der gelben Karten. Der Schiedsrichter wies jeden, der Kritik zu äußern hatte mit der Verwarnung von sich, was wiederum in zwei Platzverweisen mündete.In Überzahl bekam man die letzten Minuten plus Nachspielzeit dann zum Glück noch runtergespielt.

Ein weiterer Erfolg für die 1b und somit Punktgleichheit mit dem Tabellenführer RSV Germania Pfungstadt, sorgen weiterhin für Euphorie. 
Offensiv war es, nach Meinung vieler Zuseher, das wohl beste Spiel seit Jahren. Dem kann man hier nur zustimmen. 
Falls aus dem Spiel noch etwas unter den Radar gefallen ist, möge man es mir verzeihen. Das Spiel der Superlative hatte einfach viel zu viel zu bieten. Am Samstag wird das Ganze erstmal verdaut.
Bis dahin. Prost!


Spieldetails

14588

About The Author